Erster schwarzer Seriendarsteller Europas, erster deutscher Schriftsteller mit afrikanischen Wurzeln – diese beiden Erfolge im Leben des Schauspielers zeigen eindrücklich, wie intensiv sich Charles Huber mit seiner deutschen und senegalesischen Herkunft auseinandergesetzt hat.
Seine Kindheit verbrachte der geborene Münchner in Niederbayern, war von Kindesbeinen an mit dem engen und engstirnigen Weltbild der 50er Jahre konfrontiert. Das hat Erinnerungen hinterlassen, die der Schauspieler in einem Dokumentarfilm verarbeitet hat. Machte 2001 – dieses Mal als Produzent, Drehbuchautor und Regisseur – eine 90minütige Dokumentation daraus. Der Film war der deutsche Beitrag des „Jahres des Dialogs zwischen den Kulturen“ für die Vereinten Nationen. 2004 erschien „Ein Niederbayer im Senegal – Mein Leben zwischen zwei Welten“ im Scherz-Verlag. Ein autobiografisches Buch, in dem Charles M. Huber tief berührend von seiner Kindheit bei der bayerischen Oma und seinem Vater, einem senegalesischen Diplomaten, erzählt.
Da war er schon längst ein erfolgreicher Schauspieler, den die meisten seiner Fans aus seiner Paraderolle, Kommissar „Henry Johnson“, in der Krimi-Serie „Der Alte“ kannten. Von 1984 bis 1997 spielte er die Serienhauptrolle, 125 Folgen lang, ausgestrahlt in 120 Ländern. Dazwischen und danach widmete er sich außerdem dem Studium der Dramaturgie in Los Angeles und besuchte die New Yorker Film Academy.
Die Karriere lief auch jenseits der Fernsehproduktionen. Ob im Kino als „Sergeant Wilson“ in dem Film „Kolb“ (1980, Regie: Roland Suso Richter) oder 1999 als Cop in dem Film „Erkan & Stefan“ oder als Moderator der Sendung „Verrückte Welt“ für SAT 1. oder auf der Theaterbühne. Spielte von 1980 bis 1984 unter anderem auf verschiedenen Münchner Boulevard-Bühnen, gab im Theater rechts der Isar die Hauptrolle in dem Stück „Barbaren“ (Regie: Hartmut Baum). 2005 überzeugte er im Kleinen Theater Bad Godesberg in „Miss Daisy und ihr Chauffeur“ unter der Regie von Paul Becker. 2009 ist er als Hauptdarsteller des Musicals „Mandela“ auf Tournee. Huber gründete 2007 eine Agentur zur Beratung farbiger Fussballspieler. Darüber hinaus war er Gestalter der Internetkampagne von Angela Merkel im Bundeswahlkampf 2009
Für Freizeit bleibt dem Schauspieler, Drehbuchautor und Schriftsteller wenig Zeit. In der Politik ist er ausserdem Berater für Integrationsfragen und interkulturelle Kompetanz, Berater für Afrikafragen in Sachen Politik und Wirtschaft , Mitglied der Arbeitsgruppe Aussenpolitik der CSU. 2003- Berater für den bi-lateralen Fond von FAO (Vereinte Nationen) und dem Bundesministerium für Lanwirtschaft und Verbraucherschutz. Sollte er darüber hinaus noch eine freie Minute haben, nutzt er diese um Schach zu spielen oder seine Runden auf dem Golfcourse zu drehen. Dann gerne als Charity-Golfer.
Weil mir nach meinen zahlreichen Afrika-Aufenthalten klar wurde, dass wir auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Ich habe mitbekommen, wie Menschen gestorben sind, weil sie nicht 20 € für eine Behandlung beim Arzt aufbringen konnten. Es herrscht ein grosser Bildungsdefizit auf dem Kontinent, obwohl es eine Unmenge enorm talentierter Kinder gibt. Das hat mich dazu bewegt, mich aktiv für benachteiligte Menschen zu engagieren, für die ich immer schon ein Herz hatte, besonders eben für Kinder.
Es ist schön, sich mit einer Truppe von erfolgreichen Menschen für benachteiligte Menschen zu engagieren - mit einer solchen, die auch untereinander sehr viel Spaß miteinander hat und das Leben nicht so verbissen sieht, was erfahrungsgemäß bei Golfern nicht ganz so leicht zu finden ist.
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